So wie wir titelt auch das Lite Magazin seinen Test des Lumin P1 Mini. Ergebnis: 99 von 100 Punkten und ein HIGHLIGHT. Dieser Einschätzung schließen wir uns gerne an. Hier der komplette Test für Euch zum Nachlesen:

„Mit dem Lumin P1 Mini möchte der Hersteller die Technik und die Features seines großen Streaming-Hubs auch in einem schlankeren Gerät anbieten. Doch lässt sich die Funktionalität des Schwergewichts beliebig verkleinern? Unser Praxistest wird es beantworten.

Die Modellbezeichnung Mini mag ein wenig irreführend sein. Losgelöst aller Familienzugehörigkeiten, würde man dem P1 Mini eher das typische HiFi-Format attestieren, auch wenn er mit 40 Zentimetern Breite und nur sieben Zentimetern Höhe, ein wenig kompakter sein mag. Im Vergleich mit dem „normalen“ P1 ergibt die Klassifizierung aber durchaus Sinn. Schließlich tritt das Top-of-the-line Modell mit seiner massiven, abgeschrägten Front deutlich wuchtiger auf. Der neue Mini gibt sich stattdessen etwas klassischer. Das wertige Aluminiumgehäuse mag weniger Materialstärke besitzen, wirkt aber nach wie vor wunderbar solide. Auf bekannte Stilelemente von Lumin, wie die gerundete, trapezförmige Front wurde hier verzichtet. Stattdessen kommt der P1 Mini mit ebenen Oberflächen und einer geraden Frontplatte daher. Außerdem wird sein Display von zwei Drehreglern flankiert, während der P1 vollständig auf Bedienelemente verzichtet. Zeitlos, nahbar und zurückhaltend, lässt sich der P1 Mini leicht integrieren, egal ob man sich für die schwarze, oder die silberne Version entscheidet.

Premiumansprüche

Wie bei Lumin zu erwarten ist auch die Haptik des P1 Mini auf Top-Niveau. Die dicke Frontplatte schafft bereits optisches Vertrauen in die Konstruktion. Dazu sind die Fugen zwischen den wenigen Gehäuseteilen schmal und größtenteils außer Sicht. Beide Drehregler sitzen fest an ihrer Position und auch ihr Initialwiderstand und der gerasterte Lauf wissen zu gefallen. Der Gehäusedeckel zieht sich dann einige Zentimeter über den Rest des Gehäuses hinaus, so dass die Stecker der verwendeten Kabel nicht sichtbar sind. Dies ist ein wenig Fluch und Segen zugleich, denn einerseits wirkt damit alles schön aufgeräumt. Andererseits wird der Anschluss der Kabel so ein wenig erschwert. Da man hier allerdings wohl nur selten etwas umstecken braucht, ist dies nicht weiter relevant. Ein Lob gebührt Lumin dann für die Fernbedienung, die dem P1 Mini beiliegt. Der schlanke Signalgeber mit Acryloberflächen auf einem Zinkgehäuse wirkt ebenso elegant und hochwertig wie der Netzwerk-Hub selbst.

Im Mittelpunkt

Doch bereits die reine Existenz einer Fernbedienung muss man heute, selbst bei High End Streamingsystemen, bereits gutheißen. Schließlich beschränken sich mittlerweile allzu viele Hersteller auf eine reine App-Steuerung, wodurch man besonders bei einem vielseitigen Gerät wie dem P1 Mini einiges an Komfort einbüßen würde. Natürlich besitzt auch Lumin eine App, die dazu noch ausgezeichnet funktioniert. Doch man will schließlich nicht für jeden Handgriff zunächst sein Telefon oder Tablet entsperren müssen. Gerade wenn nicht die integrierte Streaming-Plattform des P1 Mini, sondern ein externes Quellgerät verwendet. Angeschlossene Geräte können den Lumin so als DAC, Vorverstärker, oder beides gleichzeitig verwenden, weshalb man sich beim Hersteller für die Bezeichnung Netzwerk-Hub entschied. So soll der P1 Mini das Bindeglied zwischen Streaming, CD-Player, Smart-TV, Verstärker oder Aktivlautsprecher sein. Und auch wenn er aufgrund seiner Größe ein paar weniger Anschlussmöglichkeiten als der P1 bietet, wurde an alles wichtige gedacht.

Netzwerk nach Maß

Genau wie beim großen Bruder gibt es auch hier zwei verschieden Arten der Netzwerkeinbindung. Neben dem typischen RJ45-Anschluss bietet der P1 Mini auch eine optische SFP-Verbindung, die dank galvanischer Trennung noch sauberer übertragen kann. Außerdem funktionieren beide Anschlüsse parallel. So kann eine Buchse für die Verbindung zum Router genutzt werden, während der zweite beispielsweise für den direkten Anschluss eines Musikservers verwendet wird. Wireless-Schnittstellen wie WLAN oder Bluetooth findet man hier allerdings nicht. Dafür können AV-Geräte per HDMI verbunden werden, um mit dem P1 Mini Musik und Fernsehton über das gleiche Setup wiederzugeben. Neben dem HDMI-Eingang verfügt der Lumin über einen passenden Ausgang mit ARC. Dazu können Inhalte mit 4K, HDR, Dolby Vision, Dolby Audio oder DTS per Passthrough an andere Geräte weitergegeben werden. Per HDMI übertragene PCM-Signale in 2.0, wie sie von vielen TV-Sendern und Mediatheken genutzt werden, verarbeitet der P1 Mini dagegen intern.

Für jede Gelegenheit

Nutzer, die ihren Laptop einbinden wollen, freuen sich beim P1 Mini dann über einen USB-B-Port. Wer den Mittelsmann lieber umgeht und seine Sticks und Festplatten direkt anschießen will, hat per USB-A auch dazu die Möglichkeit. Anders herum lässt sich der Lumin damit auch an einen externen DAC anschließen. Optische und koaxiale Digitaleingänge, sowie ein analoger Cinch-Eingang, runden das Paket an verfügbaren Schnittstellen ab. Auf der Ausgangsseite stehen dann ein Paar unsymmetrischer Cinch-Buchsen, ergänzt um einen symmetrischen arbeitenden XLR-Anschluss. Der digitale S/PDIF-Ausgang mit BNC wird hingegen wohl eher weniger Beachtung finden, soll der Vollständigkeit halber aber nicht unerwähnt bleiben. Möglichkeiten den P1 Mini zu nutzen gibt es mit dieser Auswahl an Schnittstellen also genug. Dabei profitieren sowohl der interne Streamer, als auch externe Quellen von der hochwertigen Hardware, die Lumin hier bei der Signalverarbeitung einsetzt und die direkt aus den Flaggschiff-Geräten der Marke stammt.

Lumin P1 Mini – Technik-Synergie

Die Basis für hochwertige Klangperformance wird zunächst mit einem linearen Netzteil gelegt. Anders als bei den günstigeren Schaltnetzteilen, erzeugt dieses deutlich weniger Verzerrungen, vor allem im Hochfrequenzbereich. Beim DAC entschied man sich dann für die gleiche Plattform, die auch im großen P1 zum Einsatz kommt. Der Chip mit der Bezeichnung ES9028PRO gehört zur Crème de la Crème des Portfolios von Halbleiterhersteller ESS. Und genau wie beim großen Bruder kommen auch hier gleich zwei der Premium-Chips zum Einsatz, die für jeweils einen Kanal verantwortlich sind. Sie verleihen dem P1 Mini die Fähigkeit, PCM Signale mit bis zu 384 Kilohertz bei 32 Bit zu verarbeiten, während DSD-Bitstreams mit bis zu 22,6 MHz umgesetzt werden. Auch für die Taktung schaute man sich etwas beim P1 ab, der sich wiederum beim Referenzstreamer X1 bediente. Alle drei Geräte nutzen also eine FPGA-kontrollierte Clocking-Plattform, die mit einer Genauigkeit im Femtosekundenbereich arbeitet.

Ganz genau

Für den direkten Anschluss an Endstufen oder Aktivlautsprecher kann dann auch der digitale Vorverstärker des P1 Mini genutzt werden. Alteingesessene Audiophile mögen hier hellhörig werden, denn in der Vergangenheit bedeutete eine digitale Lautstärkeregelung üblicherweise fehlende Dynamik und merkliche Verzerrungen. Heutzutage sind diese Probleme, zumindest in hochwertigen Systemen, passé. Lumin nutzt seinen LEEDH Processing Algorithmus, der verlustfrei und ohne Rundungsfehler arbeitet. Das Ur-Signal wird also exakt übertragen und der Prozess kommt außerdem mit recht wenig Rechnerleistung aus. Möchte man seinen P1 Mini hingegen an einen anderen Verstärker anschließen, lässt sich die Funktion auch deaktivieren und der Lumin gibt seine maximal mögliche Lautstärke aus. Wie die meisten Funktionen des Gerätes, wird dafür die Lumin App genutzt, die außerdem für die Musikauswahl und Wiedergabe beim Streaming verantwortlich ist. Abseits von UPnP und den integrierten Streamingdiensten, können aber auch AirPlay, roon, oder die Connect Systeme von Spotify und Tidal genutzt werden.

Bedienung nach Belieben

Die Einrichtung des P1 Mini könnte simpler nicht sein. Nachdem er per Kabel mit dem Router verbunden ist, wählt man in der App den gewünschten Server für die Bibliothek aus. Anschließend werden alle Dateien eingelesen und man kann loslegen. Lumins App mag, im Vergleich mit anderen Bedienprogrammen, zunächst ein wenig überladen erscheinen. Allerdings lässt sich das Interface in verschiedenen Punkten wie Aufteilung, Ansicht, Covergröße, Eingabeninterpretation und Farbschema anpassen. Außerdem hat man hier stets wirklich alles relevante im Blick und Lumin verzichtet außerdem auf Menüs mit mehr als zwei Ebenen. Diese werden zusätzlich stets über das Hauptinterface gelegt, so dass man mit einem einzelnen Tippen immer wieder zum Ausgangsort zurückkehren kann. Der größte Teil, oder sogar der gesamte Bildschirm, ist für die Bibliotheksnavigation vorgesehen. Mit verschiedenen Tabs kann man dabei zwischen der Anordnung der Dateien, oder den integrierten Onlinediensten Qobuz, Tidal oder TuneIn auswählen.

Kompaktes Multitalent

Bevor ich in die Tiefen von App und Musikwiedergabe einsteige, verbinde ich den P1 Mini aber zunächst mit einem paar Aktivlautsprecher, einem Blu-ray-Player und einem Smart-TV. Bei der Filmwiedergabe sorgt er, auch im Stereo-Betrieb, für eine schöne Räumlichkeit. Elemente lassen sich gut orten, ragen weit in den Raum hinein und Effekte werden gut aufgelöst. Natürlich zieht einen ein vollständiges Surroundset noch mehr ins Geschehen hinein, doch der Lumin sorgt mit zwei Lautsprechern für ein packendes und immersives Filmerlebnis. Dann geht es aber ans HiRes-Eingemachte. Per XLR wird der P1 Mini an einem Vollverstärker und einem Paar Standlautsprecher verbunden, bevor per Qobuz Los Bitchos‘ neues Album „Talkie Talkie“ ausgewählt wird. Bei dem kreativen Mix aus südamerikanischer Musik mit türkisch-europäischen Rockeinflüssen, fällt sofort die gute Transparenz und Tiefenstaffelung der Streaming-Vorstufe auf. Synthesizer, Gitarren, Bass und Percussions werden differenziert und mit schöner Detailtiefe dargestellt.

In ganzer Fülle

Selbst kleine Glocken und Rasseln bleiben trotz fülligem Bass, der sich weit in den Raum hineinschiebt, gut erkennbar, wirken brillant und gut aufgelöst. Drums und weitere Percussions besitzen eine satte Impulskraft, während die flotten Gitarren griffig nach vorne gehen. Insgesamt ist das Spiel angenehm direkt, wobei gerade die schöne Plastizität überzeugt. Jedes Instrument, vom Holzblock bis zur Bassdrum, wird vom P1 Mini mit dem passenden Körper ausgestattet. Dazu ist der Bassbereich kontrolliert und rund, ohne dabei schwerfällig zu wirken. Die tolle Dynamik sorgt rundum für noch mehr Leben und selbst während ich mich im Hörraum zwischenzeitlich mit anderen Dingen befasse, merke ich wie Beine und Kopf sich noch immer im Rhythmus der flotten Takte mitbewegen. Mit der DSD256 Aufnahme von „Et misericordia“ geht es dann etwas gemächlicher, aber nicht weniger interessant weiter. Ausdrucksstark und klar wird die Stimme der Solistin hier im Zentrum der Bühne abgebildet.

Digitaler Dirigent

Das begleitende Klavier wirkt schön konturiert, während im Hintergrund das sahnige Spiel der Streicher dahingleitet. Mit ätherischer Leichtigkeit schwebt dann der breit aufgestellte Chor in den Raum hinein, während man durch den leichten Hall meint, sich direkt in einer großen Kathedrale zu befinden. Feine Details und Obertöne werden dabei vom P1 Mini schön an die Oberfläche getragen. Gleichzeitig verliert er sich zu keiner Zeit in einer übertrieben peniblen Darstellung, bei der man von nur von einem winzigen Detail zum nächsten springt. Stattdessen gelingt es ihm, aus allen einzelnen Elementen ein stimmiges, kohärentes Bild zu generieren. Die Musikalität steht hier klar im Vordergrund, egal ob man klassische Orchester, Prog-Rock, Blues oder Metal in die Warteschleife packt. Das trifft nicht nur auf die HiRes-Wiedergabe zu, sondern funktioniert auch bei Alben in CD-Qualität prima. Wobei der P1 Mini hier sogar noch ein Ass im Ärmel hat.

Mehr Schub

In der App lässt sich die Re- oder Upsampling-Funktion des Lumin zuschalten. Besonders ist dabei, dass man für jede Abtastrate einzeln festlegen kann, wie sie letztlich verarbeitet wird. So kann man Signale in 192 Kilohertz zum Beispiel unangetastet lassen, während Tracks in 44,1 Kilohertz hochgerechnet werden. Dabei werden stets nur die Frequenzvielfachen des ursprünglichen Signals genutzt. Ich stelle also ein, dass der P1 Mini für CD-Rips mit der doppelten Abtastrate arbeiten soll und packe das leider nur mäßig aufgelöste Danko Jones Album „Born a Lion“ in die Playlist. Flott, dynamisch und lebendig legt der Lumin hier los, entzerrt dabei den eigentlich eher komprimierten Sound sehr gut und schafft eine erfreulich offene Bühne. Gitarre und Bass bekommen etwas mehr Fülle, die Drums haben Punch und der Sound nimmt einen wunderbar mit. Auch die Kompaktversion des P1 hat also das Zeug dazu, eine echte Größe in seinem Segment zu werden.

Fazit

Mit verändertem Formfaktor bei gleicher Flexibilität, macht Lumins neuer Streaming-Hub alles richtig. Vielseitig nutzbar, mit leistungsstarker Hardware bestückt und mit einer tollen Streamingplattform als Kern, ist der P1 Mini eine exzellente Basis für hochwertige, moderne Audiosysteme. Im Vergleich mit seinem großen Bruder ist die Optik vielleicht etwas weniger ausgefallen, doch in Sachen Performance macht Lumin keine Abstriche und bleibt seinen Stärken auch hier treu.“

Test & Text: Philipp Schneckenburger
Fotos: Carina Burau

Zum Nachlese und mehr Fotos. Hier geht´s zum Test: https://www.lite-magazin.de/2024/09/lumin-p1-mini-grosse-performance-im-kompakten-format/

Der P1 Mini auf den deutschen Lumin Seiten: Lumin Deutschland: P1 Mini (lumin-deutschland.de)

Der P1 Mini im Shop: Lumin P1 Mini | audiolust.de – IAD GmbH