Digitalvd hat sich den Silent Angel Bonn N8 vorgeknöpft. Was ein Netzwerkswitch macht, wieso er mehr als nützlich ist, welche Vorteile er bringt und wieso der Tester das Gerät nicht mehr hergeben möchte, erfahrt Ihr hier:

„Ich habe mich in den letzten Wochen viel mit dem Thema Streaming und Netzwerken auseinandergesetzt. Ich habe mein Netzwerk überprüft, alle Kabel auf Vordermann gebracht und sogar meiner FRITZ!Box ein neues Netzteil spendiert. Im nächsten Schritt wollte ich den Netzwerk Switch verbessern, der meinen Auralic Streamer und den Roon Server bedient. Der Switch Bonn N8 von Silent Angel ist es geworden.

Besserer Klang durch Netzwerk-Tuning? Mein Weg zum Silent Angel Bonn N8 Switch

Wie viele audiophile Hörer habe ich mich lange Zeit nicht allzu intensiv mit dem Thema „Netzwerk“ beschäftigt. Die klassische Kette aus Streamer, DAC, Vorstufe und Endstufe stand für mich im Vordergrund. Das Thema LAN-Kabel oder Switch wurde eher als Zubehör wahrgenommen, nicht als klangentscheidender Faktor. Ich hatte vernünftige Kabel und einen handelsüblichen Switch. In meinem Setup spielt der Auralic Vega S1 mit separatem PSU an einem Burmester 088 Vorverstärker. Die Verbindung ins Internet erfolgt über eine FRITZ!Box, von der ein in-akustik Premium CAT-7 LAN-Kabel in einen Switch für die Hausverteilung führt. Zur zusätzlichen Absicherung der digitalen Strecke kam direkt hinter der FRITZ!Box ein Baaske Medical MI 2005 zur galvanischen Trennung zum Einsatz. Die FRITZ!Box erhielt ein SBooster Netzteil und es passierte noch einiges mehr.

Trotzdem hatte ich das Gefühl: da geht noch was. Die Wiedergabe war bereits auf sehr hohem Niveau, aber besonders in komplexen Passagen oder bei Live-Aufnahmen fehlte mir manchmal der letzte Hauch an Feinzeichnung und räumlicher Tiefe. Das war der Zeitpunkt, wo der Silent Angel Bonn N8 in den Fokus rückte. Mein Hauptaugenmerk lag dabei auf audiophilen Eigenschaften zu einem adäquaten Preis. Ich wollte und kann auch keine 1000e von Euro für einen Switch ausgeben. Eine Verbesserung zu den üblichen Plastikbombern, wollte ich aber schon erreichen. Jörg von Art&Voice hat mir da den entscheidenden Hinweis gegeben und mir geraten den Silent Angel Switch einmal auszuprobieren.

Warum ein Netzwerk-Switch für den Klang relevant ist

Auf den ersten Blick scheint es aus der Luft gegriffen: wie soll ein Netzwerk-Switch Einfluss auf den Klang einer HiFi-Anlage haben? Schließlich sind digitale Signale doch „nur Einsen und Nullen“. Es werden lediglich ein paar Daten übertragen. Das Thema findet Liebhaber aber auch Gegner. Immer wenn es um Übertragungswege geht, speziell auch Kabel, wird es oft emotional. Doch in der audiophilen Praxis zeigt sich immer wieder, dass genau diese vermeintlich neutralen Komponenten  für überraschend hörbare Unterschiede verantwortlich sind. Aus eigenen Erfahrungen würde ich auch immer von Unterschieden sprechen. Es ist schwer ein „besser“ oder „schlechter“ herauszuhören, eher ein „anders“.

Der Grund für die Veränderungen im Klang liegt nicht primär im Signalinhalt, sondern in der Signalqualität und -stabilität. Ein Netzwerk-Switch erzeugt elektromagnetische Felder, verarbeitet Taktsignale und kann Jitter, Störrauschen und Hochfrequenzanteile ins angeschlossene Audio-Setup einspeisen. Diese Störungen gelangen über die LAN-Verbindung in den Streamer oder DAC und beeinflussen dort die empfindliche D/A-Wandlung subtil, aber je nach Gerät mess- und sogar hörbar.

Ein hochwertiger audiophiler Switch wie der Silent Angel Bonn N8 setzt genau hier an: durch optimierte Taktgeber, bessere Spannungsversorgung, gezielte Filterung und galvanische Trennung werden unerwünschte Störungen deutlich reduziert. Das Ergebnis ist kein „anderer Klang“, sondern kann feinerer, saubererer und entspannterer sein. Und je empfindlicher die eigene Anlage auf Störungen reagiert, umso besser kann das Ergebnis sein. Hier kann man nur probieren und testen und vor allem hören was sich in den eigenen vier Wänden abspielt.

Silent Angel – seit 2014 mit eigener Vision

Silent Angel wurde 2014 gegründet. Die Gründer Dr. Eric Jian Huang und Chorus Chuang haben ihr Erfahrung aus Netzwerk-, Speicher- und Datenübertragungstechnologien in die audiophile Welt übertragen.

Ihr erklärtes Ziel ist es die Klangqualität digitaler Musik zu verbessern. Das Mutterunternehmen ist Thunder Data Co., Ltd., ein etablierter Hersteller von Server- und Netzwerktechnologien. Das Team brachte spezifisches Know-how aus Bereichen wie 5G-Netze, 8K-Video, Speicherarchitekturen und Netzwerkkommunikation mit. Silent Angel startete mit erschwinglichen Komponenten wie audiophilen Switches und linearen Netzteilen, um unmittelbare Klangverbesserungen in digitalen HiFi-Ketten zu erzielen. 2019 folgte der Rhein Z1 Music Server. Mittlerweile gibt es Streamer, Transporter und Musik-Server und verschiedene Produkte rund um die Netzwerk- und Stromoptimierung.

Der Durchbruch – Silent Angel Switch Bonn N8 & NX

Mit dem Netzwerk-Switch Bonn N8 und dem weiterentwickelten Bonn NX setzte Silent Angel neue Maßstäbe. Der Silent Angel Bonn N8 ist ein audiophiler Netzwerk-Switch, der speziell für den Einsatz in hochwertigen Musik- und Videosystemen entwickelt wurde. Herzstück des Switches ist ein maßgeschneiderter TCXO (Temperature Compensation Crystal Oscillator) mit einer Genauigkeit von 0,1 ppm. Diese hochpräzise Clock ermöglicht es dem Bonn N8, Netzwerksignale mit deutlich weniger Jitter zu erzeugen. Laut Hersteller liegt dies um bis zu 90% geringer als bei herkömmlichen Switches. Das sorgt für eine stabilere Datenübertragung und eine hörbar sauberere Darstellung von Musik- und Videoinhalten.

Was ist eine Clock?

In einem digitalen Musiksystem sorgt die sogenannte Clock (Taktgeber) dafür, dass alle Daten im richtigen Moment verarbeitet und weitergegeben werden. Das ist grob vergleichbar mit dem Dirigenten, der den Musikern vorgibt, wann sie spielen sollen.

Wenn dieser Takt ungenau oder schwankend ist (man spricht dann von „Jitter“), kann das zu kleinen Fehlern in der Signalverarbeitung führen. Das Ergebnis: Der Klang wirkt unruhiger, weniger präzise oder verliert an Tiefe. Ein hochwertiger Switch wie der Silent Angel Bonn N8 enthält eine besonders präzise Clock (TCXO), die dafür sorgt, dass die digitalen Musikdaten gleichmäßig und stabil fließen – eine wichtige Grundlage für sauberen, natürlichen Klang.

Stromversorgung mit medizinisch zertifiziertem Netzteil

Auch bei der Stromversorgung setzt Silent Angel auf audiophile Standards: Ein mehrfach geschirmtes, medizinisch zertifiziertes Netzteil reduziert elektrische Störungen aktiv und schützt so die Signalqualität. Zwei separate Rauschunterdrückungsschaltungen verbessern die Stabilität zusätzlich – mit einer Unterdrückung von 17 dB bei der Stromversorgung und 20 dB bei der Clock-Generierung. Wer beim Netzteil noch mal etwas drauflegen möchte, bekommt vom Hersteller mit dem Forester S1 eine passende Variante geliefert.

Der Bonn N8 ist vollständig passiv gekühlt. Das durchdachte Gehäuse mit seitlichen Lüftungsöffnungen erlaubt einen geräuschlosen Betrieb ohne Lüfter. Somit ist der Switch auch für das Wohnzimmer eine gute Wahl. Die acht Audio-Grade Ethernet-Ports (100/1000Base-T) an der Rückseite werden über eine sichtbare LED-Anzeige an der Front überwacht: Status, Verbindung und eventuelle Fehler sind jederzeit auf einen Blick erkennbar.

Zur Reduktion elektromagnetischer Störungen ist im Gehäuseinneren ein speziell entwickelter EMI-Absorber verbaut. Diese Dämpfung minimiert interne Störungen und hilft, sowohl Netzwerksignal als auch Taktgeber auf einem konstant hohen Niveau zu halten.

Mit einem Stromverbrauch von maximal 5 Watt und einer Leistungsaufnahme von unter 0,075 W im Leerlauf zeigt sich der Bonn N8 auch energetisch effizient. Er ist robust gebaut, solide verarbeitet (Metallgehäuse, 1kg Gewicht) und arbeitet zuverlässig im Temperaturbereich zwischen 0 und 35°C. Hier muss man evtl. ein Auge drauf haben, wenn man den Switch in einem Schrank verstaut. Da können sich die Temperaturen schnell mal aufstauen.

Warum der Bonn N8 in meinem Setup bleibt

Ich war ehrlich gesagt skeptisch. Ein Netzwerk-Switch, der den Klang verbessert? Das klang für mich zunächst nach Voodoo. Schließlich transportieren Netzwerkgeräte doch nur Daten – und ob die „1“ ankommt oder nicht, sollte doch keinen hörbaren Unterschied machen. Oder?

Doch meine Erfahrung mit dem Silent Angel Bonn N8 hat meine Sicht auf diesen Teil der Kette grundlegend verändert. Schon nach wenigen Hörsessions wurde klar: der Bonn N8 bringt etwas mit, das ich bisher so nicht kannte. Die Verbesserungen sind subtil und sicherlich auch abhängig vom eigenen Ausgangspunkt. Ich habe deutlich im Bereich Streaming- und Netzwerktechnik investiert und hier den für mich besten Klang zu erzielen. Besonders im Vergleich zu einem Standard-Switch oder direkter Verbindung zur Fritzbox wird deutlich, wie viel Einfluss die Netzwerkinfrastruktur auf das Ergebnis haben kann, wenn der Rest der Kette entsprechend feinfühlig ist. Daher habe ich den Bonn N8 auch nicht direkt nach der FRITZ!Box platziert. Auf dem Weg ins Wohnzimmer können zu viele Störungen eingesammelt werden. Der Switch ist direkt vor dem Auralic Streamer, für mich der beste Platz.

Was mir außerdem gefällt: Der Bonn N8 ist nicht nur klanglich durchdacht, sondern auch technisch und praktisch. Die verzichtete aktive Lüftung sorgt für absolute Stille im Rack und das medizinisch zertifizierte Netzteil wirkt hochwertig. Ich werde in nächster Zeit noch mal ein passendes Tuning-Netzteil ausprobieren, bin aber mit dem Standard-Netzteil schon sehr zufrieden.

Preislich liegt der Switch ganz regulär bei 498 Euro (Stand Juni 2026). Details findet ihr direkt beim Hersteller:“

https://www.silent-angel.audio/produkte/netzwerkswitches/bonn-n8

Und hier noch der Link zum Original-Test: Silent Angel Bonn N8 im Test – Audiophiler Netzwerkswitch – digitalvd.de

Der Silent Angel Bonn N8 im Shop: Silent Angel Bonn N8 Netzerkswitch