Roman Maier vom lite Magazin hatte die Möglichkeit, einmal hinter die Kulissen der High End Fertigung zu blicken. Hier sein Bericht:
„Wer glaubt, Kabel seien bloß einfache Signalübertrager, der sollte einen Blick nach Japan werfen – genauer gesagt nach Kanagawa im Großraum Tokio/Yokohama. Dort fertigt AIM industrielle Verbindungen auf höchstem Niveau und seit Jahren auch audiophile USB-, HDMI- und LAN-Kabel, die weltweit für Aufsehen sorgen. Wir haben die Gelegenheit genutzt und AIM vor Ort besucht – inklusive Werkstour, Produktvorführung und einem sehr persönlichen Gespräch mit AIM-Präsident Eishi Nakayama.
Vom Industriegiganten zum High-End-Geheimtipp
AIM wurde 1983 gegründet – in einer Zeit, als serielle Schnittstellen, Druckeranschlüsse und Videosignalkabel den Industriemarkt dominierten. Der Fokus lag zunächst ganz klar auf funktionaler Zuverlässigkeit und Präzision. Diese DNA zieht sich bis heute durch das gesamte Unternehmen. Mit wachsender Expertise und dem Aufbau eines beachtlichen Kundenstamms – unter anderem im Bereich Großinfrastruktur wie dem Kansai International Airport in Osaka oder den Universal Studios Japan – wuchs auch das Vertrauen in AIMs technische Exzellenz. Dass ein solcher Hersteller sich nun seit einigen Jahren dem High-End-Audiobereich widmet, überrascht vielleicht – ist aber im Rückblick fast logisch. Wer auf Industrieniveau arbeitet, sollte in puncto Signalreinheit und Fertigungsqualität auch in der HiFi-Welt Maßstäbe setzen.

Vor der Auslieferung wird jedes Audio-Produkt bei AIM nochmal auf Funktion geprüft und gemessen. Nur wenn es die eng gesteckten Toleranzwerte einhält, geht es auf den Weg zum Kunden.
Maßarbeit in Perfektion – und zwar von Hand
Bei unserem Besuch in Japan durften wir selbst erleben, mit wie viel handwerklicher Präzision und Hingabe AIM seine Audio-Produkte fertigt. Die Produktionsräume sind durchorganisiert, zugleich angenehm ruhig. Die Fertigung der Audio-Produkte erfolgt nicht in riesigen Produktionshallen, sondern in kleinen, gemütlichen Räumlichkeiten. Fast schon meditativ wirkt die Atmosphäre, in der erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier Kabeladern zuschneiden, Schirmungen verlöten und Steckverbinder millimetergenau konfektionieren. Alles in Handarbeit. Kein Prozessschritt wird dem Zufall überlassen: Jedes einzelne Kabel wird vor und nach der Konfektionierung durch ein intensives Test- und Selektionsverfahren geschickt. Hierbei geht es nicht nur um reine Funktionalität, sondern um Stabilität, Genauigkeit der Übertragung und minimalste Toleranzen. So sichert AIM eine gleichbleibend hohe Qualität – bei einer beachtlich niedrigen Fehlerquote.

Ernst gemeint: An diversen Arbeitsplätzen wird tatsächlich jedes einzelne Kabel geprüft.
NA9 – AIMs audiophiles Meisterstück
Besondere Aufmerksamkeit verdient das LAN-Kabel NA9, das unter der Leitung von Entwickler Naoto Nakanishi entstand. Seit 2020 verantwortet Nakanishi die Entwicklung hochwertiger Netzwerkverbindungen im Audiobereich – und das NA9 ist sein bisheriges Meisterwerk. Auffällig ist nicht nur die massive Anmutung des Kabels, sondern vor allem die technischen Raffinessen im Inneren. AIM setzt dort auf ein mehrstufiges, sich überlappendes Schirmungskonzept, das äußere Störungen effektiv minimiert. Hinzu kommt ein gezielter Materialmix, der so gewählt wurde, dass jeder Frequenzbereich optimal transportiert wird – ein Ansatz, der eher aus der Analogtechnik bekannt ist. Die verwendeten Telegärtner-Steckverbinder runden das Paket ab und sorgen für maximale Kontaktstabilität. Im Hörtest überzeugt das NA9 durch eine verblüffende Klarheit, eine exakte Bühnenabbildung und himmlische Ruhe im Signalfluss – Eigenschaften, die man digitalen LAN-Kabeln in dieser Form eher selten zutraut.

Vor Ort durften wir uns auch ein Bild von den klanglichen Eigenschaften der AIM-Audio-Kabel machen, beispielsweise auch vom Top-End-Netzwerkkabel NA9.
Klangliche Offenbarung: Die nächste Generation steht bereit
Doch AIM ruht sich auf dem Erfolg des NA9 keineswegs aus. Mitte 2025 stellte der japanische Hersteller mit seinem NA4 ein neues Highlight vor, das wir kürzlich bereits im Test hatten. Ende des Jahres folgt dann das neue Flaggschiff-Modell: Das Top-End-Kabel NA X. Schon bei der ersten Hörsession während unseres Besuchs wurde deutlich, dass sich hier erneut klanglich Außergewöhnliches anbahnt. Das NA4 wirkte im direkten Vergleich noch einen Hauch offener und impulstreuer, während das NA X mit einer fast schon organischen Klangfülle überraschte. Beide Modelle zeigten Charakter – und zwar im positiven Sinn: detailliert, strukturiert und tonal ausbalanciert. Die Unterschiede waren hörbar, aber nie aufdringlich. Genau diese subtile Präzision ist es, die AIMs Produkte von typischer Serienware unterscheidet. Nach der offiziellen Markteinführung werden wir das NA X (auch NA 10 genannt) dann auch noch einmal ausführlich und unter kontrollierten Bedingungen in unseren Hörräumen testen.

Mit seiner dreilagigen Schirmung minimiert das NA4-Ethernetkabel die Beeinflussung von Außen. Die Kreuzstruktur im Innern sorgt dann für eine gute Trennung der Twistet Pair Leiter untereinander.
Ein Präsident mit einer besonderen Geschichte
Ein weiteres Highlight unseres Besuchs war das persönliche Gespräch mit Eishi Nakayama, dem heutigen Präsidenten von AIM. Seine Geschichte ist ein kleines Stück japanische Wirtschaftskultur: In den späten 1980er Jahren jobbte Nakayama in den Ferien bei AIM – damals noch als Aushilfe in der Fertigung. Mit dem Lohn finanzierte er sich seinen ersten Yamaha-Vollverstärker – der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft für Musik und Technik. Heute, viele Jahre später, besitzt er diesen Verstärker noch immer. Und er steht an der Spitze des Unternehmens und führt es mit ruhiger Hand und strategischem Weitblick. Seine Vision: AIM als Brücke zwischen industrieller Perfektion und audiophiler Sensibilität zu positionieren. Der Erfolg gibt ihm recht. Der Vertrieb in Deutschland wird übrigens von der IAD GmbH übernommen, die sich gleichfalls durch hohe Fachkompetenz und ein exzellentes Gespür für Trends und Kundenwünsche im Audio-Bereich auszeichnet.

AIM-Präsident Eishi Nakayama nahm sich die Zeit uns Details über AIM zu erklären und durch sein Unternehmen zu führen.
Präzision als oberstes Gebot – auch für Individualisten
So beeindruckend AIMs Serienfertigung ist – mindestens genauso faszinierend ist die Fähigkeit, auch kundenspezifische Sonderanfertigungen zu realisieren. Was bei vielen Herstellern nur als nette Marketingaussage dient, ist bei AIM gelebte Praxis. Die gesammelten Erfahrungen aus Spezialaufträgen – etwa für Tonstudios, Medizintechnik oder Veranstaltungszentren – fließen in die Entwicklung der Audio-Produkte ein und heben sie damit auf ein völlig neues Niveau. Dabei gilt stets ein übergeordnetes Ziel: Signale sollen so unverfälscht und präzise wie möglich übertragen werden. Alles andere – Materialästhetik, Kosten, sogar Produktionszeit – wird diesem Anspruch untergeordnet. Genau dieser kompromisslose Fokus ist es, der AIM zu einem der spannendsten Kabelhersteller weltweit macht. Und ganz nebenbei sorgt er dafür, dass AIM heute in der Lage ist, mehr als 24.000 verschiedene Kabelvarianten zu fertigen.

Ein Blick in die Verwaltung: Von hier wird die Marke AIM gesteuert.
Wer jetzt noch mehr über das Unternehmen wissen möchte, dem empfehlen wir den Original-Bericht mit einem wirklich lesenswerten Interview mit dem AIM-Präsident Eishi Nakayama.
Hier geht´s zum Original: https://www.lite-magazin.de/2025/10/feinste-kabelkunst-aus-yokohama-besuch-bei-aim-in-japan/
Alle Infos zu AIM Kabeln auf den deutschen Internet-Seiten: AIM Electronics – High Performance-Netzwerkkabel aus Japan
Und hier könnt Ihr die großartigen Kabel käuflich erwerben: Hifi-Startseite