Kauftipp der Woche, präsentiert von der LowBeats: audiolab 9000er Serie zum Sonderpreis
Die 9000er Serie ist aktuell das Beste im audiolab-Programm. Eine Aktion des Vertriebs macht die Serie nun besonders wertvoll: Kauftipp! (Foto: Audiolab)
Kauftipp der Woche: audiolab 9000er Serie. Im Duo besonders lecker
Die audiolab 9000er Serie ist aktuell das Prachtvollste, was die ehemals britische, heute britisch/chinesische, aber immer noch audiophile Marke hergibt. Jeder Baustein absolut auf der Höhe dieser Zeit, klanglich einwandfrei und – im Vergleich zum Mitbewerb – besonders preiswert. Aber nun kommt es noch dicker: Der hiesige Vertrieb (IAD) hat ein Kombi-Angebot ausgelobt, das die 9000er geradezu unverschämt günstig erscheinen lässt.
Konkret: Kauft man den Verstärker 9000A, senkt der deutsche Vertrieb (IAD) den Preis einer Quelle aus der 9000er-Serie um 50 Prozent. Wobei es zwei Optionen gibt: Ich lege mir das CD-Laufwerk 9000CDT zu und lasse die Digitalabteilung im Amp wandeln. Oder ich entscheide mich für den Netzwerkplayer 9000N und es gelten die gleichen Konditionen. Kauft man allerdings alle drei, wird es nicht nochmals billiger.
Neben dem dargestellten Informationen lassen sich auch ein digitales und ein (animiertes) analoges VU-Meter auf dem Display anzeigen. Ausschalten kann man es natürlich auch… (Foto: H. Biermann)
Bei LowBeats hatten wir die 9000er Linie noch nicht in den Fingern gehabt. Umso lieber also haben wir diesen Steilpass von IAD aufgenommen und einen Test gemacht – der umgehend zum Kauftipp wurde.
Die Komponenten der audiolab 9000er Serie
Männer funktionieren mitunter simpel. Als HiFi-Fan der ersten Tage schätze ich natürlich die 9000er Serie von audiolab. Aber lieben, wirklich lieben tue ich diese VU-Meter auf dem Display des 9000A-Vollverstärkers. Wie in meiner Jugend, es zuckt und ist dennoch eine Kulisse. Denn die Zeiger sind nicht echt, nur Animationen auf einem Display. Aber bildschön gemacht, nicht natürlich, aber naturidentisch. Was diesen Amp auch finanziell so lecker macht: Er ist ein Preisdrücker.
Nur für die Fantasie: Stellen Sie sich eine Fabrikhalle mit 400.000 Quadratmetern vor. Genau darüber wachen zwei Brüder, Zwillinge, um genau zu sein – Michael und Bernard Chang. Die Geschichte haben wir schon mehrfach erzählt. Aber sie ist halt gut und trifft auch auf audiolab zu. Die beiden Changs haben eine europäische Ausbildung genossen und sich in das britische HiFi verliebt. Unsereins kauft Player oder Verstärker – die Changs haben gleich ganze Marken gekauft, mit Rechten, Patenten und Personal. Als da wären: Wharfedale, Mission, Quad, Luxman – und eben auch audiolab. Alles wird in Großbritannien entwickelt, aber zumeist in Fernost gemacht.
Für alle, die sich beim Blick auf das Design an etwas erinnern: Die Marke audiolab wurde ursprünglich 1983 im Vereinigten Königreich von Philip Swift und Derek Scotland gegründet – damals noch unter dem Namen Camtech. Jetzt schlagen manche Herzen höher – das waren großartige Klangboten im kantigen Design zu überaus fairen Preisen. 1997 schnappte sich TAG McLaren die Marke, trieb die Preise in die Höhe und strauchelte. Jetzt könnte man sagen, dass die International Audio Group wie ein rettender Ritter daherkam. Faktisch lassen sich die nun wieder spannenden Preise aber nur dadurch erzielen, dass in China gefertigt wird. Eben auf einem Teil der 400.000 Quadratmeter.
Der Vollverstärker
Womit beginnen? Eigentlich eine rhetorische Frage. Der Vollverstärker ist das Herz der Kette – und eben auch der Vorteilsbringer beim Preisrabatt. Ohne ihn geht nichts. Jetzt werde ich wieder sentimental – der deutsche Vertrieb hat damals auf den Camtech ebenso programmatisch wie sachlich „Der Vollverstärker“ geschrieben. Als ob es nur einen geben dürfte. Was im Fall der 9000er Serie auch stimmt – ich könnte die Boxen alternativ auch über eine Vor/Endkombi antreiben, aber als Vollverstärker existiert der „A“ ohne Konkurrenz.
Audiolab baut ihn in Class A/B auf, das überrascht nicht. Und die sogenannte „Complementary Feedback“ ist die hauseigene Auslegung der Gegenkopplung. Diese wird über spiegelbildlich aufgebaute Transistorenstufen getrennt für die positive und negative Halbwelle umgesetzt. Andere Hersteller setzten auf Current Feedback Designs und klassische Voltage-Feedback-Schaltungen. Das Complementary Feedback ist eine Mischform, die vor allem das Tempo erhöhen soll und auch Lautsprecher mit kritischer Impedanz stabil bedient. Kann das hohe Tempo auch in Schärfe umschlagen? In unserem Test nicht. Klar war die Dynamik da, insbesondere in den feinen Impulsen – aber hart? Nein, da leben im 9000A eher britische Klangtugenden. Doch dazu später.
Der 9000A ist das Zentrum der Serie. Das 4,3-Zoll-IPS-LCD-Display macht die umfangreiche Bedienung besonders einfach (Foto: Audiolab) Spannender ist, was audiolab im Vergleich zur Konkurrenz noch so alles in seinen besten Vollverstärker verbaut. Zum Beispiel, weil wir gerade beim Thema waren, auch einen hochwertigen Kopfhörerverstärker an der Front – ebenfalls in Current-Feedback-Schaltung. Interessant ist auch die konsequente Trennung von Vor- und Endstufe innerhalb des Vollverstärkers. Ich kann in den „Pre-Power-Mode“ umschwenken, dann reduziere ich den 9000A auf eine reine Endstufe oder im „Pre-Mode“ zu einer reinen Vorstufe. Macht Sinn in möglichen Zukunftsszenarien oder in der Erweiterung zu einer Multikanalkette.Die Vinylfans freut die Phonostufe für Moving-Magnet-Abnehmer. Das ist fast ein Muss in unseren Zeiten. Eine starke Zugabe ist jedoch ein ESS 9038PRO-Chip von Sabre. Optisch und koaxial kann ich bei 24 Bit und 192 Kilohertz auflösen, über den USB-Zugang sind 32/768 möglich plus DSD512. Das ist mächtig und übertrifft die Datenraten, die heutzutage selbst im Studio als Handwerkszeug genutzt werden. Sogar MQA wird unterstützt. Das ist mittlerweile ein eher politisches Thema, im asiatischen Heimatmarkt aber Pflicht.Jetzt hakt etwas in der Argumentationskette. Wenn der 9000A doch über einen so fulminanten D/A-Wandler verfügt – warum sollte ich mir dann mit dem 9000N noch eine weitere Komponente mit DAC zulegen? Antwort: Der Amp kann zwar wandeln, aber nicht streamen. Die Antenne auf der Rückseite ist einzig für Bluetooth-Signale bestimmt.
Der Streamer, der CD-Player
Die Antenne im Rücken des 9000N nimmt hingegen WLAN-Daten entgegen, ebenso kann ich mein Netzwerk per Ethernet-Kabel verbinden – geht beim Amp alles nicht. Also brauchen wir den 9000er Streamer. Der übrigens einen besonderen Reiz hat: Denn audiolab gehört zur International Audio Group (IAG), die beste Verbindungen zum Edelhersteller Lumin unterhält (und in Deutschland den gleichen Vertrieb hat) – das sind die Superwandler im Streaminggeschäft und eben auch Wissens- wie in Teilen Hardware-Geber für die IAG. Wir ahnen, was dort passiert: Der 9000N hat viele Anleihen aus den großen Lumins…
In den meisten Streamern sieht es eher luftig aus. Der 9000N erfreut mit stabilen Netzteilen (Foto: Audiolab)
Es gibt natürlich auch Musikfreunde, die mit Hightech-Streaming nichts zu tun haben wollen. Ihnen genügen die „paarundhundert“ CDs im Regal. Dann springt der 9000CDT ein – der eben nur eines kann: Silberscheiben auslesen und hierbei nur CDs, nix SACD. Das aber mit Finesse. Das Laufwerk ist Edelklasse, alles feintechnisch sehr wertig – kombiniert mit einem Read-Ahead-Digital-Buffer, der sammelt jeden Krümel, jedes Bit auch in mehrfachen Läufen des Lasers über die Platte. Erst wenn der PCM-Code komplett im Zwischenspeicher liegt, wird weitergeleitet. Wahlweise optisch oder koaxial direkt an den 9000A-Vollverstärker. Warum nicht an den 9000N? Weil der nicht als offener Wandler fungiert, im Team ist er der Streamer – mit Ethernet und WLAN, aber ohne optische oder koaxiale Zugänge.
Klassisches CD-Laufwerk, hochwertig umgesetzt und mit dem großen, 9000er-typischen Display für Titel etc. ausgestattet (Foto: Audiolab)
Hör-Eindruck
Was den Hörtest etwas schwierig macht: Wie ein CD-Laufwerk mit einem Streamer vergleichen, was ist die klanglich beste Quelle für den Vollverstärker? Wir haben den gleichen Track einer CD auch als 16-Bit-Transfer an den Streamer geschickt. Klares Unentschieden. Wobei aber das CD-Laufwerk doch der geheime Gewinner ist – denn subjektiv hätte ich der alten Silberscheibe nicht diese Lebendigkeit zugetraut. Wenn es aber zu den modernen Masterings im Hochbit kommt, zeigte sich der 9000N klar überlegen. Taylor Swifts neues Album „The Life of a Showgirl“ ist hier ein Idealbeispiel. Das ist seltsamerweise ein Rückfall in den alten, peitschenden US-Pop-Klang. Der Superstar huldigt einem anderen Superstar alter Tage – „Elisabeth Taylor“. Erstaunlich belanglos in der Komposition, aber diese übermuskuläre Abmischung macht es wieder interessant.
Taylor Swift: Alles so schön bunt hier – auch klanglich. Das ist US-Pop mit Cinemascope-Klang. Etwas unambitioniert in der Dynamik, alles auf Linearität getrimmt – aber sicherlich der Superseller zum Jahresausklang. Selbst das Vinyl glitzert (Cover: Amazon)
Der 9000N serviert es mit der nötigen Show – links knallt das Schlagzeug, die Stimme verirrt sich im Hall-Nebel. Klasse, wie er dem Schlagzeug die Schärfe nimmt, aber bei der Abbildung wiederum unerbittliche Schärfe zeigt. Da mischt sich auch und gerade der Amp ein. Sehr stramm in der Basswiedergabe, alles auf den Punkt gedacht. Der Titelsong stampft regelrecht. Ein Kritiker schrieb hier von „katzenhaft geschmeidigen“ Songs. Warum auch immer, ich widerspreche – der 9000N zeigte, dass die Tonmeister hier vor allem Kante zeigen, das soll zum Tanzen zwingen.
Die 9000er Serie im LowBeats Hörraum. An der immer wieder faszinierenden Dynaudio Contour 20 BE klang vor allem der Vollverstärker 9000A deutlich stringenter und ausdrucksstärker als die meisten Mitbewerber seiner Klasse (Foto: H. Biermann)
Der Klangtest zeigte schnell, dass der 9000A das Herz der Kette ist und allen Sound bestimmt. Aber eben nicht mit internationaler Charakterarmut, nein, hier schwingen noch immer englische Tugenden mit. Vergessen wir das Land hinter dem Ozean, legen wir echt-britische Musik auf. „Morning Glory“ von Oasis ist in einer Deluxe-Version zum 30. Geburtstag erschienen. Der Titelsong ist eigentlich dem Punk näher als dem Pop. Das fetzt – und der 9000A serviert saftig.
Oasis: Alles so schön karg hier: Tatsächlich war es vor 30 Jahren, als Oasis „(What’s The Story) Morning Glory?“ vorgestellt haben. Nun eine Deluxe Edition, auch auf Vinyl. Klingt wie ein Schlag auf die Lunge oder die britische Seele. Die Klassiker, neu abgemischt von Noel Gallagher himself (Cover: amazon)
Die kreischenden E-Gitarren habe ich selbst auf Luxus-LP-Pressungen nicht mit mehr Körper gehört. Hier schreit sich eine Band an die Weltspitze, sehr emotional, das kann der audiolab-Amp grandios. Zwei Gänge zurück: „Wonderwall“ ist eine Ballade und die Gegenwelt auf dem Album. Schrammelnde Akustikgitarre, eine Singstimme ohne Hall. Schwelgt da noch ein Cello? Audiolab macht eine Forschungsreise daraus. Diese Fülle an zum Teil neuen Informationen – die Briten bauen mit vereinten Kräften auch audiophil eine Wonderwall vor den Lautsprechern auf.
Fazit audiolab 9000er Serie
Die Briten sind Trickser. Wenn ich nur eine Komponente aus der 9000er Serie unbedingt haben will – es wäre der Vollverstärker. Aber genau der ist ja der Angelhaken für die Sonderpreis-Aktion. Wenn ich ihn kaufe, bekomme ich eine der Quellen zum halben Preis. Da müsste man doch dumm sein. Zumal die Klangkultur perfekt harmoniert – sehr auf Noblesse gedacht, aber mit dem schönen Griff in die unteren Mitten.
Ich würde mich klar für den Streamer als Zugabe entscheiden – einfach, weil ich viel streame. Aber auch das CD-Laufwerk wird die Fans und Silberscheibensammler anfixen – es gibt ja nicht mehr so viele „audiophile“ CD-Laufwerke am Markt. Dieses ist – wie auch der Streamer – exemplarisch gut gemacht. Shakespeare schrieb ein Stück darüber: As You Like It – Wie es euch gefällt. Beide Kombinationen sind super. Und beide sau-günstig.