Volker Frech, seines Zeichens Redakteur beim Lite Magazin hat sich den Luxman L-505Z Vollverstärker ganz genau angeschaut und getestet. Das Ergebnis ist eindeutig: Referenzklasse! Der Test ist recht umfangreich, aber wir muten Euch das jetzt einmal zu und veröffentlichen ihn hier ohne Kürzungen. Natürlich lohnt sich der Klick auf das Original (Link unten), allein schon wegen der großartigen Fotos von Simone Maier.

„Der Luxman L-505Z huldigt mit seinem Retro-Design der Hochzeit des HiFi, feiert mit seiner rein analogen Auslegung die klassische Verstärkertradition – und agiert für klarsten Klang mit den neuesten Top-Technologien der japanischen Audio-Schmiede. Dazu punktet der Class-AB-Amp mit satter Feature-Vielfalt: Sie reicht vom Phono-MM/MC-Eingang über die Equalizer- und Loudness-Sektion bis zum doppelten Kopfhörer- und zweifachen Lautsprecherausgang. Was der L-505Z noch in petto hat und wie er klingt, zeigt unser Test.

Luxman – bei diesem Name bekommt jeder HiFi-Kenner glänzende Augen. Kein Wunder: Das japanische Traditionsunternehmen, das nächstes Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, ist für seine superben Audio-Komponenten mit avancierter Technik und exzellenter Fertigungsqualität berühmt – und hier insbesondere für seine audiophilen Verstärker. Diese Tugenden setzt die Z-Serie fort: Sie bildet die aktuelle, drei Modelle umfassende Class-AB-Vollverstärker-Flotte von Luxman, hinzu kommt mit dem L-550AXII noch der letzte Class-A-Amp. Der L-505Z ist dabei der Neue im Bunde und stellt das Einstiegsmodell dar. So besitzt er zwar nicht alle Finessen der Top-Modelle, bietet aber in puncto Ausstattung trotzdem eine beeindruckende Feature-Vielfalt. Klanglich profitiert der L-505Z von den frischen Verstärker-Technologien, die Luxman zuerst bei den beiden Flaggschiffen der Z-Serie eingeführt hat. So bildet der L-505Z den Einstieg in die neue Generation „Z“ – und untermauert dies mit dem Top-Design und jener Luxman-typischen superben Material- und Verarbeitungsgüte, die auch seine großen Serien-Brüder auszeichnet.

Optische Imposanz

So löst der L-505Z gleich mit seinem Auftritt in der Redaktion den Will-ich-haben-Reflex aus: Er feiert mit seinem herrlichen Retrodesign die Hochzeit des HiFi, als silberglänzende und mitunter schwergewichtige Boliden mit vielen Knöpfen und großen Analog-Anzeigen eine Demonstration feinster Verstärkertechnik darstellten. Deshalb besitzt der L-505Z mit den Maßen 18 mal 44 mal 45 Zentimeter natürlich die klassischen Geräte-Proportionen und strahlt optische eine Imposanz aus, die er durch sein Gewicht von 25 Kilo eindrucksvoll untermauert. Hier ist physisch erfahrbar materialintensive Technik verbaut und in einen ebenso edlen wie metallreichen Korpus integriert: Das in ebenso klassischem Silber gehaltene, sanft abgerundete Gehäuse besteht aus robustem Stahlblech, die massive Front ist in eineinhalb Zentimeter starkem, sauberst eloxiertem Aluminium realisiert. Im Verbund mit der ausgezeichneten Verarbeitungsqualität verströmt dieser Verstärker eine gediegene Noblesse. Dazu tragen auch die in Aluminum gehaltenen Bedienelemente bei: Die Drehregler, Schalter und Taster glänzen mit absoluter Spielfreiheit, erstklassiger Gängigkeit und definiertem Druckpunkt.

VU-Meter und Phono-Eingang

Blickmagnet und Beförderer des Retro-Looks sind natürlich die beiden großdimensionierten, zentral platzierten VU-Meter. Die beleuchteten Anzeigen mit ihren zuckenden Zeigern sind der Inbegriff für echtes HiFi, waren früher ein Muss für jeden anständigen Verstärker und verkörpern charakteristisch Luxmans Verstärkertradition. Zwischen diese beiden VU-Meter haben die Japaner zwei rote, siebensegmentige LED-Module als numerische Lautstärkeanzeige gesetzt. Wer dieses Nebeneinander von analoger und digitaler Anzeige als Stilbruch empfindet, kann über die mitgelieferte, hochwertige Fernbedienung das Segmentdisplay deaktivieren. Ebenso lässt sich die Hinterleuchtung der VU-Meter abschalten. Diese Anzeigen sind nun von zahlreichen Bedienelementen umgebenden – und sie verraten uns schon viel über den Featurereichtum dieses Verstärkers. Er beginnt beim links positionierten, großen Eingangswahlschalter, der mit fein federnder, präziser Rastung ein Umschalten zwischen den analogen Inputs ermöglicht: Der L-505Z bietet uns vier unsymmetrische Line-Ins, darüber hinaus sogar einen symmetrischen Eingang – und als i-Tüpfelchen einen Phono-Eingang für den Anschluss eines Plattenspielers.

Flexibler Verstärker-Einsatz

Mit diesem Phono-Eingang unterstreicht der L-505Z abermals seine klassisch-analoge Auslegung. Der Eingang ist per frontseitigem Taster zwischen MM- und MC-Betrieb umschaltbar, damit werden die beiden wichtigsten Abtaster-Arten bedient. Die MC-Auslegung mit einer Eingangsempfindlichkeit von 0,3 Millivolt und einem Eingangswiderstand von 100 Ohm passt für die meisten Moving Coil-Systeme bestens. Somit ist der L-505Z auch für ambitionierte Vinylisten attraktiv. Neben der MM/MC-Umschaltung finden wir einen „Seperate“-Taster: Mit ihm trennt man die Vor- und Endstufe dieses integrierten Verstärkers. Der L-505Z kann nun als reine und ungeregelte Endstufe agieren, die das Signal verstärkt, welches über den rückseitigen „Main In“-Anschluss von einer externen Vorstufe oder einem AV-Preamp eingespeist wird. Dank seines Pre Out-Anschlusses kann der L-505Z im Verbund mit einer zusätzlichen externen Endstufe aber ebenso in einer Bi-Amping-Anordnung betrieben werden. Als allein agierender Vollverstärker bietet der L-505Z wiederum die Möglichkeit, gleich zwei Paar Lautsprecher zu betreiben – über den „Speakers“-Schalter wahlweise getrennt oder gemeinsam.

Sound-Features, Puristen-Modus, Kopfhörer-Anschlüsse

Wie es sich für einen klassischen HiFi-Verstärker gehört, verfügt der L-505Z über eine Klangregelung, die eine Einstellung der Höhen und Bässe ermöglicht, eine Balance-Regelung, mit der das Lautstärkeverhältnis zwischen rechtem und linkem Kanal verändert werden kann, und eine Loudness-Schaltung. Sie hebt die Höhen und Bässe an, welche das menschliche Ohr bei niedrigen Lautstärken schlechter wahrnimmt. Die Aktivierung der Loudness-Schaltung ist nur über die Fernbedienung möglich. Wieder auf der Front sitzt hingegen der „Line Straight“-Taster. Puristen werden ihn lieben: Dank ihm umgeht das Musiksignal die Equalizer-, Balance- und Loudness-Sektion – zugunsten eines möglichst unbeeinflussten, reinen Klangs. An diese Reihe von Bedienelementen schließt sich auf der Front eine Kopfhörer-Abteilung an. Hier punktet der L-505Z ebenfalls: Er bietet gleich zwei Anschlussmöglichkeiten. Die eine ist die bewährte unsymmetrische Stereo-Klinken-Buchse in standesgemäßer großer 6,3-Millimeter-Ausführung. Die andere ist die 4,4-Millimeter-Buchse für Kopfhörer mit Pentaconn-Stecker, diese symmetrische fünfpolige Anschluss-Art ermöglicht dank getrennter Masseführungen eine noch bessere Kanaltrennung.

Aufwändige Lautstärkereglung, amtliche Class AB-Verstärkung

Das zweite große Stellrad und zugleich das finale Element auf der Front ist der rechts positionierte Lautstärkeregler. Er glänzt in der Handhabung mit wunderbar sahniger Gängigkeit – und funktioniert technisch nicht mit einem herkömmlichen Potentiometer, sondern mit einem elektronisch gesteuerten Dämpfungs-System. Es schaltet, separat für jeden Kanal, durch eine Folge von hochqualitativ-konstanten Festwert-Widerständen. So wird die Lautstärke in 88 fein-präzisen Stufen verändert. Diese aufwändige, „Luxman Electric Controlled Ultimate Attenuator“ (LECUA) getauften Schaltung soll über den gesamten Bereich der Lautstärkeregelung hinweg mit geringstmöglichen Klangqualitäts-Einbußen agieren. Damit sind wir bereits beim Verstärkeraufbau: Er bietet sowohl Tradition und Innovation. Luxman setzt auf eine Transistor-Schaltung im klassischen Class AB-Betrieb. Dies ist bei Vollverstärkern die weithin verbreitetsten und beliebteste Amplifizierungs-Art. Das L-505Z-Datenblatt weist mit 90 Watt eine beachtlich hohe Leistungsaufnahme im Leerlauf aus. Das lässt darauf schließen, dass die Transistoren sehr Class-A-artig im geraden Kennlinienbereich betrieben werden, sodass trotz Push-Pull-Betrieb die prinzipbedingten Übernahmeverzerrungen minimiert sind.

Innovative Verzerrungs-Minimierung

Die Ausgangs-Verstärkersektion ist dabei als dreistufige Darlington-Parallel-Gegentakt-Schaltung realisiert. Mit Ihr erreicht der L-505Z eine Nennleistung von 100 Watt an Acht-Ohm-Lautsprechern und 150 Watt an Vier-Ohm-Schallwandlern. Verzerrungsarmut verheißt auch das neue „Luxman Integrated Feedback Engine System“ (LIFES). Es ist eine Weiterentwicklung des „Only Distortion Negative Feedback“-Prinzips (ODNF), auf das Luxman seit 1999 setzt. Hierbei wird die übliche und nötige Gegenkopplung reduziert. Diese Gegenkopplung führt das Musiksignal vom Ausgang eines Verstärkerelements oder der ganzen Verstärkerschaltung wieder an den Eingang zurück. Hierdurch lässt sich über weite Frequenzbereiche eine konstante Verstärkung einstellen und somit Verzerrungen reduzieren. Diese Signalrückführung verursacht aber leider ihrerseits Klangverschlechterungen. Die ODNF-Schaltung führt deshalb laut Luxman nur die verzerrten Komponenten des Audiosignals zurück. Dies ermögliche eine ähnlich natürliche Klangqualität wie bei einer Schaltung ohne Rückkopplung. In der nun weiterentwickelten LIFES-Version wurden dabei die Anzahl der parallel geschalteten Elemente reduziert und die Leistung verbessert, was das Klangqualitätsniveau abermals deutlich gesteigert haben soll.

Mustergültiger Aufbau, mächtiges Netzteil

Die gesamte Technik hat Luxman wie gewohnt mustergültig im Gehäuse des L-505Z untergebracht: Wir sehen einen wunderbar aufgeräumten, klar strukturierten und sauber getrennten Aufbau. Vor- und Endstufe der durchgängig unsymmetrisch gehaltenen Schaltung sind mitsamt der LECUA-Lautstärkeregelung als voneinander isolierte Module realisiert. Die links und recht hochkant stehenden Ausgangsstufen-Platinen docken dabei an die beiden großen flankierenden Kühlkörper an. Auf diese Metallrippen-Aareal sind zur optimalen Wärmeableitung auch direkt die Leistungstransistoren der Endstufen geschraubt. Im Zentrum des Verstärkers thront, ebenfalls Luxman-typisch, eine imposante Stromversorgung: Sie beeindruckt mit einem mächtigen, 540 VA-potenten EI-Kern-Leistungstransformator und vier fetten Blockkondensatoren, die zusammen eine Kapazität von 40.000 Mikrofarad bereitstellen. Diese großdimensionierte Stromversorgung garantiert eine hohe Lieferfähigkeit mit reichhaltigem Reservenreichtum. Dies ist die Voraussetzung für eine ruhiges und sauberes Arbeiten der Verstärkersektionen. Für die Klangtreue geht Luxman bis ins Details: So sind die Signalwege so kurz wie möglich gehalten und alle Leiterbahnen auf den Platinen gerundet statt gewinkelt geführt.

Der Luxman L-505Z in der Praxis

Bei der Inbetriebnahme sammelt der L-505Z weitere Qualitäts-Punkte. Der sensible Phono-Input ist mit Abdeck-Steckern versehen, die verhindern, dass bei ungenutztem Anschluss Störstrahlung über die Cinch-Buchsen einstreuen kann. Der symmetrische Eingang ist über eine Schiebeschalter invertierbar. Die Cinch- und XLR-Buchsen sowie die Lautsprecherklemmen sind samt und sonders von amtlicher Qualität. An die Klemmen schließen wir als Schallwandler die B.M.C. PureVox an, den Plattenspieler-Eingang kommt der Transrotor Dark Star, für die Zuspielung belegt der Lumnin P1 Mini den Line-1. Beim Ein-, Um- und Ausschalten des L-505Z fällt nun hörbar die ebenfalls Luxman-übliche hohe Relais-Dichte auf: Beim Einschalten signalisiert eine langsame Folge von Klicks, dass sanft und der Reihe nach die Funktionseinheiten zugeschaltet und erst dann die Ausgänge freigeschaltet werden. Beim Umschalten der Eingänge oder Speaker-Ausgänge sowie beim An- oder Abwählen der einzelnen Funktionen sorgt das Klicken für das gute Gefühl, dass die Signalwege absolut sauber und sicher aufgetrennt oder verbunden werden.

Exzellente Darstellungskraft

Wir streamen via Qobuz „The Thrill Is Gone“, die Sängerin und Pianistin Patricia Barber hat diesem Blues-Standard auf ihrem Album „Café Blue“ mit dem Bassisten Michael Arnopol und dem Schlagzeuger Mark Walker eingespielt und der Nummer ein wunderbar melancholisches, Jazz-angehauchtes Gewand gegeben. Mit dem L-505Z ist diese Musik ein Hochgenuss: Barbers Gesang hat genau jenen Appeal, der die Stimmung des Songs ausmacht. Mit ihrer dunkel timbrierten, warmen Stimme besingt sie das Ende einer Liebe, lässt uns an der Erkenntnis, dass der Kitzel verflogen ist, teilhaben, besser: Sie scheint es uns wie in einem intimen Gespräch zu erzählen. Diese Unmittelbarkeit, mit der wir ihren Gesang erleben, beruht auf der exzellenten Darstellungskraft des L-505Z. Wir haben den Song zum Vergleich mit unserem durchaus ebenbürtigen Redaktions-Vollverstärker gehört, da klingt der Gesang kälter, distanzierter, weniger involvierend. Mit dem L-505Z wirkt Patricia Barber präsenter: Sie scheint unmittelbar vor uns an ihrem Klavier zu sitzen.

Detailreichtum und Transparenz

Dies liegt auch an der superben Auflösung: Der L-505Z bildet das musikalische Geschehen bis ins kleinste Detail ab. So hören wir die kleinen Atmer, die eine Stimme erst echt und lebendig machen, erleben das wunderbar sanfte, dezente Vibrato, mit dem Barber die Enden ihrer Gesangsphrasen verziert und emotionalisiert. Dank dieser superben Auflösung registrieren wir auch intensiv den Hall, in den Barbers Stimme eingebettet ist: Dieser Hallraum ist wie ein musikalisches Stilmittel eingesetzt, er trägt zur melancholischen Stimmung des Gesangs bei – und der L-505Z vermittelt diesen Kunstraum mit toller Dreidimensionalität. Mit geschlossenen Augen lassen wir unser reales Zimmer hinter uns und werden in Barbers Ambiente versetzt. Diese Illusionsmagie und Tiefe erreicht unser Vergleichsverstärker nicht. Das Darstellungsvermögen beruht aber auch auf der immensen Transparenz und Klarheit, durch die der Detailreichtum hörbar wird. Dies fällt insbesondere beim Schlagzeug auf: Mark Walker spielt mit Besen – und nutzt sie für einen besonderen Effekt.

Famose Feindynamik

Walker streicht mit dem einen Besen während des gesamten Songs über die Snare. Dieser Effekt verkommt bei geringerer Durchhörbarkeit zu einem Rauschen, das auf Dauer irritierend bis störend wirkt. Mit dem L-505Z hingegen können wir hören, wie Walker zum jedem Besenstrich ansetzt und die Metallborsten über das Snare-Fell führt. Dabei überdeckt dieser Effekt aber nicht Walkers dezent-reduziertes Drumming: Wir hören jede sanfte Berührungen des Ride-Beckens und der HiHat und können das Metall, also die materielle Beschaffenheit dieser Becken, förmlich wahrnehmen. Dies wiederum ist nur mit hochgradiger Impulstreue und Akkuratesse möglich. Der L-505Z ist, bei aller Harmonie des Klangbilds, keinesfalls ein Weichzeichner. Mit dieser Präzision gelingt eine famose Feindynamik, welche die minimalen Intensitätsabstufungen in Walker Schlagzeugspiel sensibel abbildet. Von all diese Meriten profitiert natürlich auch das Klavier: Barber spielt überwiegend lang ausgehaltene Mehrklänge, hierbei fasziniert das Zusammenklingen der vielen schwingenden Saiten, das Changieren des Tons beim Ausklingen der Akkorde.

Ruhe und Gelassenheit

Das Erleben dieser sich mal verstärkenden, mal auslöschenden Schwingung der zahlreichen Saiten und das Versinken in diesem Klang-Kosmos gelingt nur deshalb so vollkommen, weil der L-505Z mit einer weiteren Eigenschaft glänzt: Er verstärkt mit Ruhe und Gelassenheit. Auch hier ist er unserem Vergleichsverstärker voraus, und so sorgt diese Wiedergabe für eine wohltuende Entspannung: Wir sinken mit der Zeit immer tiefer in unser Hörsofa. Dazu trägt auch der Tiefton bei: Michael Arnopol spielt auf einem Kontrabass, er lässt die Töne seines akustischen Viersaiters ebenfalls lange stehen und ausklingen – und hier ist die Tragkraft der Töne beachtlich. Natürlich führt Arnopol dann auch mit zwischenzeitlichen solistischen Ausflügen die klangliche Vielfalt diese Instruments vor, das je nach Tonlage Näselnde, Knurrende, Drahtige, weswegen der Kontrabass gerade bei kleinen Jazz-Besetzungen so beliebt ist. Dabei besitzt der Ton stets eine angenehme, Fundament-liefernde Fülle. Hier im Bassbereich agiert der L-505Z nun etwas prononcierter als unser neutraler Vergleichsverstärker.

Klang-Plus im „Line Straight“-Modus

All dies bestätigt sich im weiteren Verlauf der Hörsession mit verschiedensten Musikstücken: Sei es der Kunst-Klangkosmos von Yello, durch den uns der L-505Z mit einer wunderbar einhüllenden Immersivität führt, sei es Donald Fagens „Morph The Cat“, wo der Verstärker die durch 13 Musiker dicht instrumentierte Nummer bis hin zur Mittelstimme des Bläsersatzes souverän auflöst, mit schöner Offenheit allen Musikern Raum gewährt und bei der schlagkräftigen Rhythmusfraktion zupackende Dynamik-Fähigkeiten beweist. Dies gelingt über den symmetrischen Verstärkereingang, auf den wir immer wieder mal umschalten, noch ein Quäntchen besser. Noch deutlicher wird der Zugewinn bei der Aktivierung der „Line Straight“-Funktion, welche die EQ- und Balance-Regelungen umgeht: Der Klang ist noch detailreicher und definierter – als hätte man einen feinen Schleier weggezogen. Dass solche Unterschiede hörbar sind, spricht abermals für die Klasse dieses Verstärkers. Bei sehr leiser Wiedergabe schätzen wir dann aber nichtsdestotrotz die Meriten der Loudness-Schaltung: Sie sorgt für Hörgenuss im Leisen.

Top-Performance im Phones- und Phono-Betrieb

Dies alles vollziehen wir noch intensiver per Kopfhörer nach, zuerst mit dem Dan Clark Aeon Closed 2, dann mit dem Ultrasone Edition 5 unlimited. Gerade mit ihm macht der L-505Z klanglich bella figura und bewahrt trotz satter Dynamik und vollem Bass die souveräne Aufgeräumtheit. Beim Einstecken der Kopfhörer bleiben die Lautsprecher in Betrieb, zur alleinigen Kopfhörerwiedergabe muss erst der Lautsprecher-Wahlschalter auf „off“ gestellt werden. Wie steht es nun mit der Phono-Fähigkeit? Zur Beantwortung betreiben wir unseren Plattenspieler erst mit dem MM-Abtaster Transrotor Uccello, dann mit dem MC-System Goldring Ethos und legen nun Barbers „The Thrill Is Gone“ als Vinyl-Pressung auf. In der Lautstärke müssen wir hier deutlich zulegen, da dürfte der L-505Z gerne im Pegel-Niveau an die Line-Level-Inputs angeglichen sein. Tonal hingegen bleibt sich der Verstärker absolut wesenstreu – ausgezeichnet! Gerade bei der Wiedergabe via MC-System schließt sich somit der Kreis: Mit dem L-505Z ist die Musikwiedergabe ein Hochgenuss.

Fazit

Vollverstärker eine Hommage an die Hochzeit des HiFi, mit seiner rein analogen Auslegung und seiner Amplifikation im Class-AB-Betrieb führt er die klassische Verstärkertradition fort, mit sehr guter Phono MM/MC-Stufe, Equalizer- und Loudness-Sektion sowie zweifachem Kopfhörer- und Lautsprecher-Anschluss bietet eine audiophile Vollbedienung für traditionelle HiFiisten. Alles Vintage? Von wegen: Technisch hat Luxman hier in mustergültigem Aufbau Top-Innovationen zur Minimierung von Verzerrung und zur Maximierung der Klangtreue realisiert. Und so bietet der L-505Z eine überaus transparente, saubere Wiedergabe mit superber Auflösung bis ins kleinste Detail. Er punktet dank hochgradiger Impulstreue und Akkuratesse mit toller Dynamik und beeindruckt durch die hervorragende Plastizität und Räumlichkeit mit einer famosen Illusionskraft seiner Darstellung. Dabei agiert er mit großer Ruhe und Gelassenheit. All diese Meriten spielt er insbesondere im puristischen „Line Straight“-Betrieb aus. So liefert der Luxman L-505Z in Reinform einen musikalischen Hochgenuss.

Der Weg zum Original: Vollverstärker Luxman L-505Z – Innovative Technik im klassischen Design » lite – DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

Alle Details auf den deutschen Luxman Seiten: Luxman Deutschland: L-505Z

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