Echt jetzt? 40 Jahre? Time flies. Kralle Krawinkel kannte ich schon lange vor seiner minimalistischen Trio-Zeit. Da war er noch mit seiner Band „Crawinkel“ unterwegs und machte „progressiven Artrock“. Im Rückblick erscheint heute alles so logisch, aber wieviel Zufall und Musikgeschichte in der Trio-Zeit steckt, zeigt sich, wenn man etwas genauer hinschaut. Der legendäre Klaus Voormann, der „5. Beatle“, Bassist, Graphiker (Revolver Cover) reiste Anfang der 80er durch Deutschland um aufstrebende Bands ohne Plattenvertrag zu suchen. Ausgerechnet in Großenkneten wurde er fündig: Trio! Mit ihrer Bühnenshow und einer Handvoll minimalistischer Songs hatte Trio schon den regionalen Bereich gerockt. Voormann, der auch Bassist von John Lennon´s Plastic Ono Band war, produzierte für Mercury das Debütalbum „Trio“. Die zweite Single Auskopplung „Da Da Da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha“ entwickelte sich 1982 zum absoluten Hit und das nicht nur in Deutschland. Klar, mit einem Hit musste die Band auch in die „Hitparade“. Mit ihrem legendären Auftritt verstörte die Band nicht nur den Moderator Dieter-Thomas Heck. Was sich daraus entwickelte, war eine Mega-Karriere und Trio wurde zur Vorzeigeband der „Neuen Deutschen Welle“. Das geniale Video zum Hit drehte übrigens Dieter Meier von Yello. Gedreht wurde in der Künstlerkneipe „Exil“ in Berlin. Dem Treff der Film-, Musik-, Kunst- und Theaterszene, wo sich Weltstars wie David Bowie, Iggy Pop, Joseph Beuys, Hanna Schygulla und Rainer Werner Fassbinder die Klinke in die Hand gaben. Da-Da-Da war ein dadaistischer, minimalistischer Geniestreich. Irgendwo zwischen Kraftwerk und Schlager. Heute gilt der Song als Meilenstein in der deutschen Popgeschichte. Er läuft immer mal wieder im Radio und hört sich dabei nie aus der Zeit gefallen an. Das Jungvolk feiert wieder dazu wenn Elekto-DJs diese Perle der Musikgeschichte in ihre Sets einbauen. Na dann, auf die nächsten 40 Jahre – „Ich lieb Dich nicht, Du liebst mich nicht (Aha)!