Kaum ist die High End beendet, schon kommt Area DVD mit dem ersten Hörbericht der neuen Aura 4 von Wharfedale um die Ecke. Das wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten. Here we go…

„Auf der High End in München hatten wir bei IAD, dem deutschen Vertrieb des Lautsprecher-Traditionsherstellers Wharfedale, die brandneue Dreiwege-Bassreflex-Standbox Aura 4 (Bild oben) ausführlich zu hören. Die Aura-Baureihe eignet sich für anspruchsvolle Stereoanwendungen ebenso wie für ausgezeichnete Mehrkanal-Setups. In Anlehnung an die Top-Serie Elysian arbeitet auch in den Aura-Lautsprechern ein AMT-Hochtöner, der perfekt ist für die Wiedergabe auch kurzer, kleiner Impulse – durch das extrem geringe Gewicht und die Arbeitsweise der Konstruktion. Die kolbenförmige Bewegung konventioneller Konusmembranen entfällt bei einem Bändchen/AMT Hochtöner. Die gefaltete AMT-Membran transportiert leitende Elemente, die sich in einem sehr starken Magnetfeld befinden. Für den Tief- und Mitteltonbereich kommen leistungsstarke Konusmembranen zum Einsatz, mit einem Matrix-Membranmaterial aus gewobenem Glasfaser. Zwei 150 mm Tieftöner und ein 100 mm Mitteltöner sind bei der Aura 4 verbaut. Starke Magnetsysteme gehören natürlich auch dazu, ebenso leistungsfähige, üppig dimensionierte Schwingspulen. Die Chassiskörbe werden aus stabilem Aluminium gefertigt. Ergänzend hinzu kommt Wharfedales SLPP (Slot Loaded Profiled Port) Bassreflex-Design. Praktisch keine Strömungsgeräusche bei gleichzeitig hoher Effizienz – das ist der Vorzug dieser Technologie. Damit jedes Chassis im optimalen Arbeitsbereich seiner Tätigkeit nachgeht, ist eine ebenfalls hochwertige und stringent aufgebaute Frequenzweiche unerlässlich – die aus hochwertigen Bauteilen besteht. Die Aura 4 weist 89 dB (2,83V/1m) Empfindlichkeit auf und eignet sich für Verstärkerleistungen zwischen 30 und 300 Watt. Maximal werden 107 dB Schalldruck erreicht. Bei +/- 3dB werden Frequenzen zwischen 37 Hz und 22 kHz dargestellt. Als Impedanz werden 4 Ohm genannt. Im August kommt die Aura 4 auf den Markt und wird knapp 4.000 EUR (Paar) kosten.

Kommen wir zum Spielpartner im Setup, dem Audiolab 9000 A Vollverstärker (2.299 EUR). Der recht flach bauende Vollverstärker weist als auffälliges Merkmal ein farbiges IPS-LCD-Display auf der Front auf. Das Device ist ROON tested-zertifiziert und setzt Wandler-technisch auf das Beste vom Besten, denn ein wahrer Flaggschiff-DAC aus dem Hause ESS, der 9038PRO 32-Bit-DAC-Chip, befindet sich im Inneren. PCM-Audio wird bis 32-bit/768kHz unterstützt. Der 9000A decodiert MQA über PC/USB, den optischen sowie den koaxialen Digitaleingang. Bluetooth 5.1 (aptX/aptX HD/AAC/LDA) gehört auch zu den zahlreichenn Features des talentierten Vollverstärkers, der mit seinem feinen Design bei uns punkten konnte. Was lässt sich zum Leistungsvermögen sagen? Eine klassische analoge, diskret aufgebaute Class-AB-Endstufe liefert 100 W pro Kanal an 8 Ohm und 160 W pro Kanal an 4 Ohm. Damit sich Vinylliebhaber ebenfalls freuen können, besitzt der 9,4 kg wiegende Vollverstärker auch eine rauscharme Phono MM Vorstufe. Passend dazz gibt es schon einen CD-Transport, aber viel interessanter aus unserer Perspektive ist der Streamer der 9000er Baureihe, der ab Herbst die Serie erweitern soll. Ein Prototyp war in München bereits im Einsatz. Der Streamer entstammt einer Kooperation von Audiolab mit Lumen – da sind wir schon jetzt gespannt.

Die Aura 4 im Einsatz

Wir starten mit „Just A Little Lovin‘ von Shelby Lynne. Der Wharfedale-Lautsprecher füllt den Hörraum von der ersten Sekunde an mit einer enormen Präsenz, und der AMT-Hochtöner zeigt sein Können mittels der schnellen Bearbeitung auch enorm kleiner, kurzer Impulse. Die spezielle Stimmfarbe bekommen die Aura 4 sehr sauber hin, und die überragenden Bassqualitäten sorgen stets für ein authentisches Fundament.

Weiter geht es mit „The Look Of Love“ von Diana Krall. Mit viel Gelassenheit macht sich die Aura 4 an die Wiedergabe, perfekt gestützt vom kraftvoll und kultiviert aufspielenden Audiolab 9000A. Dieser Verstärker ist ein echtes Kraftwerk, hohe Pegel locker – das würde man nicht denken, wenn man das recht flache Gerät sieht. Dabei gehen Verstärker und Boxen stets eine sehr harmonische Verbindung miteinander ein, die das Melancholische und das Rauchige in Dianas Stimme glaubwürdig zum Auditorium transportiert. Die Instrumente gruppieren sich gekonnt um die enorme vokale Präsenz der Ausnahme-Sängerin, und beim Piano-Part kommt sogar die Anschlagdynamik mit zum Ausdruck.

Wir enden mit „Home“ von Joe Satriani. Die E-Gitarre hat akkurat gezeichnete Konturen, und das virtuose Spiel kommt richtig gut heraus – die Aura ist eine Box, die schlichtweg schön spielt, die unterhaltsam ist, der man einfach gerne zuhört. Sie neigt nicht zu einem analytischen, nüchternen Spiel, sondern nimmt den Zuhörer voll mit auf ihrer musikalischen Reise. Das ist eine tatsächliche Kampfansage, bedenkt man die Preisklasse. In Verbindung mit dem Audiolab 9000A, der mit 2.290 EUR ebenfalls nicht übertrieben teuer ist, hat man hier eine absolut leistungsstarke, zugleich fein und geschliffen auftretende Kombination, die wir nur wärmstens empfehlen können.“